Durch wiederholte Brände in der Gemeinde Heidesheim wurden schon im Jahr 1659 durch behördliche Anordnung einige Männer als Wehrleute für die Brandbekämpfung verpflichtet.
So hatte jeder wehrfähige Mann im Ort einen Ledereimer zur Brandbekämpfung vorzuhalten. Ein Protokoll aus dem Jahr 1785 zeigt aber die unzulängliche Situation.
Bei 690 Einwohnern waren 93 Bürger zur Brandbekämpfung verpflichtet. Jedoch waren nur 27 lederne Eimer, eine große Feuerleiter, eine kleine Feuerleiter und zwei Feuerhaken vorhanden.
Die Bevölkerung musste immer häufiger die wenigen verpflichteten Wehrmänner unterstützen und mit Eimerketten Wasser von Brunnen zu dem Brandherd befördern.
Diesen Zustand erkannten vier Heidesheimer Bürger und beschlossen, nach dem Vorbild der Nachbarn Budenheim und Ingelheim eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Karl Dillmann, Carl August Krebs I., Wilhelm Krebs und Johann Metzler IV., alle aktive Turner im 1848 gegründeten Turnverein, wollten zunächst eine Turnerfeuerwehr, also eine Abteilung innerhalb der Turnerschaft mit Brandbekämpfungsaufgaben, gründen.
Dieser Antrag wurde aber von der Generalversammlung der Turner im Januar 1876 abgelehnt.
Der katastrophale Wolkenbruch am 2. April 1876 mit acht Todesopfern unterstrich in tragischer Weise die Notwendigkeit einer gut organisierten und ausgerüsteten Hilfsmannschaft.
Unabhängig vom Turnverein wollte man nun eine Freiwillige Feuerwehr gründen und so fand am zweiten Weihnachtstag 1876 eine Gründungs-Generalversammlung statt.
Zu den vier oben genannten kamen noch Christop Scholles und Pilipp Silz als Gründer hinzu.
Gleichzeitig traten 34 Mann sofort als aktive Mitglieder bei und als erster Kommandant wurde Carl August Krebs I. gewählt.
Die Freiwillige Feuerwehr Heidesheim war entstanden.